Maureen Stum

Employer Branding: Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung

Das Wichtigste in Kürze

  • Employer Branding bezeichnet die Strategie, ein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren.
  • Dabei unterscheidet man zwischen internem und externem Employer Branding.
  • Während sich das externe Eyployer Branding auf die Stärkung der Außenwahrnehmung eines Unternehmens fokussiert, konzentriert sich das interne Employer Branding auf die Bindung bestehender Mitarbeiter.
  • Zur Mitarbeiterbindung gibt es zahlreiche Maßnahmen wie Weiterbildungen, flexible Arbeitszeiten und ein positives Arbeitsumfeld.

Was ist Employer Branding

  • Employer Branding bezeichnet den strategischen Aufbau und die Pflege einer Arbeitgebermarke.
  • Ziel ist es, ein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren, um sowohl bestehende als auch potenzielle Mitarbeiter anzusprechen und langfristig zu binden.
  • Ein starkes Employer Branding hilft dabei, sich im Wettbewerb um Fachkräfte von anderen Unternehmen abzuheben.
  • Employer Branding funktioniert nach innen, sowie nach außen.
  • Im Gegensatz zum externen Employer Branding, das sich auf die Positionierung des Unternehmens nach außen fokussiert, zielen die Maßnahmen des internen Employer Brandings auf die Mitarbeiterbindung ab.
  • Beide Seiten sollten gleichwertig gewichtet sein. Funktioniert, die Mitarbeiterbindung innerhalb des Unternehmens, hat das positive Auswirkungen auf den Recruiting-Prozess.

Externes Employer Branding

Ziel des externen Employer Brandings ist es, im Rahmen des Recruitings neue Mitarbeiter für ein Unternehmen zu gewinnen. Mit dem externen Employer Branding stärken Arbeitgeber ihre Marke auf dem Arbeitsmarkt. Gerade in einer Zeit, in der der Wettbewerb um Talente auf einem historischen Höchststand liegt, ist die Außenwahrnehmung eines Unternehmens ausschlaggebend für einen erfolgreichen Bewerbungsprozess.

Bei der Optimierung der Außenwahrnehmung spielen die Gestaltung und Präsentation der Karriere-Webseite, die strategische Nutzung sozialer Netzwerke zur Ansprache potenzieller Kandidaten und die Verbreitung positiver Erfahrungsberichte bestehender Mitarbeiter eine zentrale Rolle.

Internes Employer Branding

Ziel des internen Employer Branding ist es, die Fluktuation zu reduzieren, das Wissen und die Erfahrung der Mitarbeiter im Unternehmen zu halten und die Produktivität sowie die Zufriedenheit der Belegschaft zu steigern. Erfolgreiches internes Employer Branding legt einen Grundstein für den externen Markenauftritt.

Zufriedene und engagierte Mitarbeiter, die sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren, wirken positiv auf das Image des Unternehmens. Sie können als Markenbotschafter fungieren, indem sie das Unternehmen weiterempfehlen und positiv über ihre Arbeit sprechen. Zu den Maßnahmen der Mitarbeiterbindung gehören unter anderem faire Vergütungen, Weiterbildungsmöglichkeiten, ein positives Arbeitsumfeld, Anerkennung und Entwicklungsperspektiven.

Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung

Nachhaltigkeitsaspekte

Nachhaltigkeitsaspekte gewinnen in Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Mitarbeiter legen Wert darauf, dass ihr Arbeitgeber nicht nur effizient arbeitet, sondern sich auch aktiv mit Nachhaltigkeitsthemen auseinandersetzt. Das reicht von konsequenter Mülltrennung bis hin zu umfassenden Digitalisierungsmaßnahmen.

Zusatz-Benefits

Zusatzleistungen sind wesentliche Elemente, die Arbeitgeber strategisch einsetzen können, um ihre Attraktivität zu steigern. Dazu zählen unter anderem Essensgutscheine, E-Bike-Leasings oder Kindergartenzuschüsse. Durch diese Angebote vermitteln sie ihren Mitarbeitern, dass sie ihre Bedürfnisse erkennen und schätzen.

In Verbindung mit unternehmerischen Nachhaltigkeitszielen können Arbeitgeber ein maßgeschneidertes Benefit-System entwickeln, das die Werte des Unternehmens widerspiegelt und die Arbeitgebermarke stärkt.

Ausführliche Informationen zu den unterschiedlichen Mitarbeiterangeboten erhalten Sie hier: So binden Arbeitgeber ihre Mitarbeiter mit Corporate Benefits

Das Einbinden der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse

Um hochqualifizierte Mitarbeiter langfristig zu binden, ist eine stärkere Einbindung in Entscheidungsprozesse unerlässlich. Dies ist ein zentraler Aspekt des New-Work-Konzepts.

Mitarbeiter streben danach, nicht nur ihre Aufgaben zu erledigen, sondern auch die übergeordneten Ziele des Unternehmens zu verstehen und aktiv mitzugestalten. Die Beteiligung an Entscheidungsprozessen vermittelt ihnen, dass ihr Beitrag maßgeblich zum Gesamterfolg des Unternehmens beiträgt und Arbeitgeber ihre Arbeit wertschätzen.

Teamwork, Teamatmosphäre, Familienfreundlichkeit

Eine positive Arbeitsatmosphäre ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens. Sie wirkt sich direkt auf die Zufriedenheit, Motivation und Produktivität der Mitarbeiter aus. Wenn das Arbeitsklima gut ist, fühlen sich Mitarbeiter wertgeschätzt und sind eher bereit, sich langfristig an das Unternehmen zu binden.

Eine familienfreundliche Atmosphäre wird zusätzlich durch eine ausgewogene Mischung aus Teilzeit- und Vollzeitkräften gefördert. Arbeitgeber, die darüber hinaus flexible Arbeitszeiten und eine durchdachte Kinderbetreuungsstruktur anbieten, schaffen ein Arbeitsmodell, das sich als äußerst wettbewerbsfähig erweist.

Weiterbildung und Perspektiven

Mitarbeiter, die sich weiterbilden, schärfen ihr Profil und erweitern ihre beruflichen Perspektiven. Zwar entstehen dadurch Kosten, doch auch das Unternehmen profitiert von der Entwicklung seiner Mitarbeiter. Wenn Arbeitgeber ihren Mitarbeitern trotz fehlender interner Fortbildungsmöglichkeiten faire Entwicklungsperspektiven bieten, stärkt das die Mitarbeiterbindung

Mobilität

Der Firmenwagen zählt nach wie vor zu den begehrtesten Mobilitäts-Benefits, insbesondere in Führungspositionen. Wenn Arbeitgeber diesen Vorteil nachhaltiger gestalten möchten, können sie auf Bahntickets oder alternative Mobilitätsformen setzen.

Flexible Arbeitszeiten

Flexible Arbeitszeitmodelle bieten den Beschäftigten eine gewisse Gestaltungsfreiheit bei der Wahl ihrer Arbeitszeiten. Dazu gehören Vertrauensarbeitszeit, Gleitzeit, hybride Arbeitsmodelle, Homeoffice und ortsunabhängiges Arbeiten. Bei diesen Erleichterungen beurteilt der Arbeitgeber einen Mitarbeiter weniger nach reiner Arbeitszeit, sondern stärker nach den erreichten Zielen. Besonders durch die Corona-Pandemie haben diese Modelle stark an Bedeutung gewonnen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Dazu gehören Angebote wie Betriebssport, die betriebliche Krankenversicherung oder die Unterstützung durch einen Gesundheitscoach.

Betriebliche Gesundheitsmaßnahmen bieten eine Alternative zu den zunehmend eingeschränkten Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Auch der Arbeitgeber profitiert von den sinkenden Krankheitsausfällen seiner Mitarbeiter, die sich durch die verbesserte Vorsorge ergeben.

Betriebliche Altersvorsorge

Damit die betriebliche Altersvorsorge wirkungsvoll ist, müssen Arbeitgeber mehr bieten als nur die standardmäßige Entgeltumwandlung. Dies gelingt, indem sie über den gesetzlichen Mindeststandard hinaus fördern und Gehälter dynamisieren. Durch die Schließung der Versorgungslücken der gesetzlichen Rente nehmen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern die Sorge, unzureichend abgesichert in den Ruhestand zu gehen. Dies stärkt nicht nur die Mitarbeiterbindung, sondern sorgt auch langfristig für eine positive Wahrnehmung als attraktiver Arbeitgeber.

Gehalt

Das Gehalt ist ein besonders beliebter Benefit, weil es die grundlegendste Form der Anerkennung für geleistete Arbeit darstellt. Es erfüllt nicht nur die finanziellen Bedürfnisse der Mitarbeiter, sondern spiegelt auch deren Wertschätzung durch das Unternehmen wider. Ein angemessenes Gehalt sorgt für finanzielle Sicherheit und Lebensqualität, was direkte Auswirkungen auf die Zufriedenheit und Motivation der Beschäftigten hat. Bevor andere Benefits in Betracht gezogen werden, liegt der Fokus auf fairen Löhnen und Anreizsystemen für besondere Leistungen, wie Boni oder Tantiemen.

Mitarbeitergewinnung durch externes Employer Branding

In einem zunehmend wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt ist eine Positionierung als attraktiver Arbeitgeber entscheidend. Dabei spielt das externe Employer Branding eine zentrale Rolle, um nachhaltig positive Assoziationen bei potenziellen Bewerbern zu wecken.

  • Eine starke Arbeitgebermarke bildet die Grundlage für erfolgreiches externes Employer Branding.
  • Die Karriere-Seite und die Auftritte in den sozialen Medien bilden die digitalen Visitenkarten eines Unternehmens. Sie sind oft die ersten Berührungspunkte der Interessenten. Einblicke in den Arbeitsalltag oder Erfolgsgeschichten von Mitarbeitern vermitteln eine authentische Unternehmenskultur und können das Interesse von Bewerbern wecken.
  • Die Präsenz auf Karrieremessen bietet die Möglichkeit, das Unternehmen persönlich vorzustellen und Fragen direkt zu beantworten. Eine Platzierung in renommierten Arbeitgeberrankings oder Employer Awards tragen zusätzlich dazu bei, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren.
Stephan Seidenfad

Geschäftsführer und Gründer Experte für die Themengebiete: bAV, Recht & Steuern, kAV, Digitale Lösungen und Absicherung

Stephan Seidenfad | von Buddenbrock

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