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Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen: geht das?

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeder Berufstätige setzt sich im Beruf oder im privaten Umfeld jeden Tag Risiken aus, die zu einer Berufsunfähigkeit führen können.
  • Die Verbreitung der Berufsunfähigkeitsversicherung ist ausbaufähig.
  • Das lässt sich durch verschiedene Faktoren erklären, die von finanziellen Bedenken, chronischen Vorerkrankungen bis hin zu Wissenslücken reichen.
  • Viele Interessenten scheitern an umfassenden Gesundheitsfragen, die einen wichtiger Teil des Vertragsabschlusses darstellen.

Nur 14,31 Millionen Berufsunfähigkeitsversicherungen in 2021

Die Gründe, die zu einer Berufsunfähigkeit führen können, sind vielfältig und reichen von Nervenkrankheiten und psychischen Erkrankungen über Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates sowie Krebserkrankungen bis hin zu Erkrankungen des Herzens und Gefäßsystems, Unfällen und sonstigen Erkrankungen. Tritt einer dieser Fälle ein, ist es ratsam, sich nicht einzig auf die Unterstützung des Staates zu verlassen. Die gestaffelte Erwerbsminderungsrente liegt häufig unter dem Grundsicherungsniveau. Zudem sind für den Erhalt enorme Voraussetzungen notwendig.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann diese Lücke ausgleichen. Sie greift ein, wenn die Voraussetzungen für den Erhalt dieser Versicherung gegeben sind – zum Beispiel, wenn der Versicherte seinen zuletzt ausgeübten Beruf aufgrund von Krankheit oder eines Unfalls zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kann. Die Berufsunfähigkeitsversicherung gewährleistet eine kontinuierliche Einkommensquelle und hilft im Ernstfall, den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.

Trotz ihrer Bedeutung verfügen viele Menschen über keinen oder einen nicht ausreichenden zusätzlichen Schutz der BU. Im Jahr 2021 hatten in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren nur rund 14,31 Millionen Personen eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Haushalt (Quelle). Die Gründe sind vielfältig.

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Was spricht gegen eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Kosten: Eine der Hauptbarrieren ist der Kostenfaktor. BU-Versicherungen können, abhängig von Beruf und Gesundheitszustand, teuer sein.

Komplexität und Unwissenheit: Viele Menschen sind sich nicht über die Risiken der Berufsunfähigkeit und die Notwendigkeit einer Absicherung bewusst. Oftmals verfügen Versicherte über einen unzureichenden Schutz oder steigen zu spät in die Versicherung ein.

Fehleinschätzung des Risikos: Einige unterschätzen das Risiko, berufsunfähig zu werden, oder setzen auf die Hoffnung, dass “schon nichts passieren wird”.

Prioritätensetzung: Oftmals haben andere finanzielle Verpflichtungen oder Wünsche Vorrang vor der langfristigen Absicherung gegen Berufsunfähigkeit.

Gesundheitliche Gründe: Personen mit Vorerkrankungen haben es oft schwer, eine BU abzuschließen oder müssen mit hohen Beiträgen rechnen. Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen ist in der Regel nicht möglich. Diese Fragen sind ein wesentlicher Bestandteil des Antragsprozesses, da der Versicherer damit das individuelle Risiko einer Berufsunfähigkeit einschätzen kann. Die Fragen beziehen sich auf den aktuellen Gesundheitszustand, frühere Erkrankungen, laufende Behandlungen, chronische Erkrankungen und eventuell auf Lebensgewohnheiten, die die Gesundheit beeinflussen könnten.

Experten-Tipp:

Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen ist in der Regel nicht möglich

„Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen ist in der Regel nicht möglich, da die Versicherer das Risiko einer Berufsunfähigkeit auf Grundlage des individuellen Gesundheitsindikatoren bewerten möchten. Die Gesundheitsprüfung dient dazu, das Risiko für die Versicherungsgesellschaft einzuschätzen und entsprechend die Versicherungsprämien zu kalkulieren. Dennoch haben Arbeitnehmer unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, eine BU-Versicherung mit vereinfachten Gesundheitsfragen abzuschließen.”

 

Stephan Seidenfad, bAV-Experte

Die Berufsunfähigkeitsversicherung über den Arbeitgeber

Viele Arbeitnehmer können eine Berufsunfähigkeitsversicherung über den Arbeitgeber abschließen. Oft wird diese Absicherung als Teil eines betrieblichen Vorsorgepakets angeboten, beispielsweise als arbeitgeberfinanzierte betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung.

Vergünstige Konditionen durch Gruppentarife

Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern alternativ eine BU anbieten, ohne die Haftungsrisiken und Kosten zu tragen. Trotzdem profitieren Arbeitnehmer in der Regel von vergünstigten Konditionen durch Gruppentarife, da der Arbeitgeber aufgrund der Firmengröße als eine Art Rabattverein fungiert. Diese Voraussetzungen für ein Unternehmen können je nach Versicherungsgesellschaft variieren. Häufig bieten Versicherer Gruppentarife für Unternehmen ab einer bestimmten Mindestanzahl an Mitarbeitern an. Allerdings hängt dies stark von den Richtlinien des jeweiligen Versicherers und den spezifischen Vertragskonditionen ab.

Vereinfachte Gesundheitsfragen

Ein weiterer Vorteil einer Gruppenversicherung über den Arbeitgeber sind vereinfachte Gesundheitsfragen. Das ist über einen Versicherer umsetzbar, weil das Risiko auf eine größere Personenanzahl verteilt wird. Statt 30 Gesundheitsfragen, muss der Arbeitnehmer dann nur noch eine geringe Anzahl an Fragen beantworten.

Experten-Tipp:

Anforderungen variieren je nach Versicherer

„Für genauere Informationen ist es empfehlenswert, dass der Arbeitgeber direkt Kontakt mit einem auf Berufsunfähigkeit spezialisierten Versicherungsmakler aufnimmt, um die spezifischen Anforderungen und Angebote für Gruppenversicherungen in Erfahrung zu bringen. Diese können individuell auf die Größe und die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sein.

Ersparnisse und vereinfachte Zugänge sind über den Arbeitgeber auch bei diversen anderen Versicherungen möglich, zum Beispiel bei der Krankenversicherung.”

 

Stephan Seidenfad, bAV-Experte

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